Krankengymnastik nach Vojta
Leben durch Bewegung – die Therapie für jedes Alter.

Mithilfe der Krankengymnastik nach Vojta können Sie oder Ihr Kind, bereits ab dem Säuglingsalter, Bewegungen wieder ausführen, die krankheitsbedingt gestört sind. Bei Erkrankungen des Zentralnervensystems oder Koordinationsstörungen erzeugt ein gezielter Druckreiz auf unterschiedliche Körperzonen Muskelreflexe, also Bewegungen. Diese aktivieren die Skelettmuskulatur und sorgen bei Ihnen oder Ihrem Kind u. A. für eine Optimierung von Körperhaltung, Gleichgewicht sowie von Greif- und Schrittbewegungen. Eine gute Basis für die Bewältigung Ihrer Alltagsaufgaben und die Kommunikationsfähigkeit Ihres Kindes. Erfahren Sie mehr und sprechen Sie uns an.

Therapiedetails Krankengymnastik nach Vojta

Prof. Dr. Václav Vojta (1917–2000) war Neurologe und Kinderneurologe an der Orthopädischen Universitätsklinik Köln, sowie am Kinderzentrum München und lehrte seit 1990 bis zu seinem Tod an der Karls-Universität in Prag. Die Grundlagen seiner Diagnostik und Therapie hat er zwischen 1950 und 1970 entwickelt.

Als er nach einer speziellen Behandlung für gelähmte Kinder suchte, beobachtete er, dass diese auf bestimmte Reize an Rumpf oder Extremitäten in bestimmten Körperlagen mit wiederkehrenden motorischen Reaktionen antworteten. Die Auswirkungen dieser Aktivierung waren verblüffend. Die zerebralparetischen Kinder konnten nach einigen Behandlungen viele gestörte Funktionen wie z. B. Kauen, Schlucken, Sprechen oder Aufrichten verbessern.

Prof. Vojta nahm an, dass es bei Patientinnen und Patienten durch wiederholtes Auslösen dieser „reflexartigen“ Bewegungen zu „Freischaltungen“ oder Neuanbahnungen innerhalb funktionell blockierter nervlicher Netzwerke zwischen Gehirn und Rückenmark kommt. Durch die Anwendung der Reflexlokomotion sollen die elementaren Bestandteile der menschlichen Aufrichtung und Fortbewegung, d. h. das Gleichgewicht des Körpers bei Bewegungen, die Aufrichtung des Körpers gegen die Schwerkraft und die zielgerichteten Greif- und Schrittbewegungen der Gliedmaßen wieder zugänglich und nutzbar werden.

Die Vojta-Therapie wird z. B. bei vom Gehirn ausgehenden Lähmungen, zentralen Koordinationsstörungen im Säuglingsalter, bei Hüftgelenkdysplasien und -luxationen, bei Bewegungsstörungen als Folge von Schädigungen des zentralen Nervensystems, z. B. der MS, bei Problemen der Atmungs-, Schluck- und Kaufunktionen oder auch Problemen des Beckenbodens und der Verdauung eingesetzt.
Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten absolvieren eine Ausbildung in der Vojta-Therapie für Kinder sowie der Vojta-Therapie für Erwachsene. Durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen aktualisieren und spezialisieren die Therapeuten ihre Qualifikation.